Tagung: Kritik in der Krise? Kulturdiagnosen der Gegenwart. Mit Eva Illouz, Rahel Jaeggi, Andreas Reckwitz, Hartmut Rosa u.a.. 27.-28. Juni 2013
Kritik an der kapitalistisch-bürgerlichen Öffentlichkeit, an den Macht- und Herrschaftsstrukturen ihrer Institutionen und Medien prägte über Jahrzehnte nicht nur das kulturkritische Bewusstsein der Bundesrepublik, sondern auch das Programm des Suhrkamp Verlags, in dem Vertreter der Kritischen Theorie von Theodor W. Adorno bis Oskar Negt ihren Platz fanden. Auf der Tagung »Kritik in der Krise« (6. Forschungstreffen Suhrkamp/Insel) im Deutschen Literaturarchiv Marbach werden gegenwartsbezogen nicht nur die Gegenstände, sondern vor allem die Praktiken und Formen gegenwärtiger Kulturkritik diskutiert, um diese mit Blick auf ihre Vorläufer zu analysieren. Es sprechen u.a. Alexander García Düttmann (London) zum Thema »Kulturpalast. Kritik und Körper«, Eva Illouz (Jerusalem) über Modelle der Kritik, Rahel Jaeggi (Berlin) zum Verhältnis von Kultur- und Gesellschaftskritik, Juliane Rebentisch (Offenbach) zur Anrufung des Politischen im Kunstbetrieb, Andreas Reckwitz (Frankfurt/Oder) zur Kritik des Kreativitätsdispositivis und Hartmut Rosa (Berlin) über Entfremdung als Grundangst der Moderne.
Wirft man einen Blick auf die Diskussion der letzten Jahre, auf die Beiträge zur Frage nach dem Status der Kritik, so scheinen Verfallsdiagnosen und Pathologiebefunde ebenso wie Wiederbelebungsforderungen an der Tagesordnung. Wie lässt sich Kritik formulieren, wenn die selbstverständliche Rückbindung an eine linke, kritische Gesellschaftstheorie in Frage steht?
Angefangen mit Rousseau lässt sich ein ganzer Katalog ›kanonischer‹ kulturkritischer Positionen in der Geistesgeschichte auffächern. Mit den Verlagsarchiven des Suhrkamp Verlags oder des März Verlags, dem Archiv des Kürbiskern oder der alternative und mit den zahlreichen Vor- und Nachlässen von Schriftstellern und Gelehrten sind zentrale Protagonisten und Stichwortgeber der kulturkritischen Diskussion des letzten Jahrhunderts im Deutschen Literaturarchiv Marbach vertreten, wie beispielsweise Theodor W. Adorno, Siegfried Kracauer, Jean Améry, Hans Magnus Enzensberger und Jürgen Habermas, aber auch Arnold Gehlen, Hans Blumenberg und Reinhart Koselleck. Lässt sich das Begriffsrepertoire der Kulturkritik sinnvoll aktualisieren – vor dem Hintergrund der zahlreichen weltweiten Protestbewegungen, von Occupy bis zum ›arabischen Frühling‹?
Konzept:
Prof. Dr. Dorothee Kimmich – Universität Tübingen – Deutsches Seminar, Eberhard Karls Universität Tübingen – E-Mail: dorothee.kimmich@uni-tuebingen.de
Programm: http://www.dla-marbach.de/aktuelles/tagungen/index.html
Anmeldung: forschung@dla-marbach.de
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