Tagung: Entzweiung und Kompensation: Joachim Ritter und seine Schüler. 5.-6. Dezember 2013
Viele prominente Schüler sind aus der Schule des Philosophen Joachim Ritter hervorgegangen: der politische Theoretiker Hermann Lübbe, der Skeptiker Odo Marquard, der Religionsphilosoph Robert Spaemann, der Verfassungsrechtler Ernst-Wolfgang Böckenförde. Die interdisziplinäre Tagung soll einschlägig profilierte Forscher aus den Bereichen Philosophie, Geschichte, Rechts- und Sozialwissenschaften sowie akademischen Nachwuchs zusammenführen, langfristig ausgebildete Positionen und aktuelle Forschungsaktivitäten der ›Ritter-Schule‹ zu eruieren. Aus den Archiven soll rekonstruiert werden, auf welche Weise die ›Ritter-Schule‹ die Ideengeschichte der Bundesrepublik geprägt hat. Es sprechen u. a. Ulrich Dierse (Bochum) über Joachim Ritters frühe Schriften, Josef Früchtl (Amsterdam) über Ritters Ästhetik im philosophischen Diskurs der Moderne, Jens Hacke (Hamburg) zur Ritter-Schule in der politischen Philosophie der Bundesrepublik und Hermann Lübbe (Zürich) über Aufklärungsirrtümer. Zum Thema »Philosophie zwischen Metaphysik und Geschichte« führen Mark Schweda (Berlin) und Ulrich von Bülow (DLA Marbach) mit Robert Spaemann (München) ein Gespräch (6. Dezember, 15 Uhr).
Im Zuge der ideengeschichtlichen Bestandsaufnahme und Bilanzierung der ›alten‹ Bundesrepublik ist die beträchtliche historische Bedeutung des Kreises um den Münsteraner Philosophen Joachim Ritter, der u.a. das »Historische Wörterbuch der Philosophie« initiierte, in den vergangenen Jahren zunehmend erforscht worden. Aus Ritters 1947 an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster begründetem Collegium Philosophicum kommen einige der einflussreichsten deutschen Philosophen und Geisteswissenschaftler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, neben den genannten zum Beispiel Günther Bien, Karlfried Gründer, Max Imdahl, Friedrich Kambartel, Martin Kriele, Wolf Lepenies, Günther Rohrmoser und Bernard Willms. Der Philosoph Ernst Tugendhat, selbst zeitweise Teilnehmer am Münsteraner Collegium, erinnert sich, der »Kreis um Joachim Ritter« sei »der lebendigste in Deutschland« gewesen. Der Philosoph Hans Blumenberg trat die Nachfolge auf den Lehrstuhl Joachim Ritters an, beide Nachlässe gehören zu den umfangreichen geisteswissenschaftlichen Beständen des Deutschen Literaturarchivs Marbach.
Die Tagung findet im Tagungsbereich (Archivgebäude) des Deutschen Literaturarchivs Marbach statt und beginnt am 5. Dezember 2013 um 13 Uhr und endet am 6. Dezember um 16.15 Uhr.
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