Humboldt-Forschungspreis geht an Gisèle Sapiro
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Gisèle Sapiro, Professorin für Soziologie an der École des hautes études en sciences sociales (EHESS) in Paris und Forschungsdirektorin am Centre national de la recherche scientifique (CNRS), erhält in Anerkennung ihrer herausragenden Leistungen in Forschung und Lehre den mit 60.000 Euro dotierten Humboldt-Forschungspreis. Die Auszeichnung wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung an internationale Forscher/-innen vergeben, die von deutschen Wissenschaftler/-innen vorgeschlagen werden.
Gisèle Sapiro (geb. 1965 in Neuilly-sur-Seine bei Paris) ist eine vielfach ausgezeichnete Pionierin auf dem Gebiet der Literatursoziologie, sie verbindet kulturhistorische Studien mit methodisch höchst innovativer Forschung. Sapiro wurde von Pierre Bourdieu mit einer Arbeit über die politischen Positionierungen französischer
Schriftsteller/-innen unter der deutschen Besatzung während des Zweiten Weltkriegs promoviert. Ihr Werk steht in Bourdieus Denktradition und leistet einen bedeutenden Beitrag zur Frage nach der Autonomie von literarischem und intellektuellen Leben, zu den Beziehungen zwischen Literatur, Recht und Politik und zum Verständnis der sozialen Bedingungen für die internationale Verbreitung literarischer und wissenschaftlicher Werke. Ihre Texte wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und auch interdisziplinär vielfach rezipiert. Zu ihren Publikationen gehören u.a. The Routledge Handbook of the history and sociology of ideas (2023, mithrsg. von S. Geroulanos), The Sociology of Literature (2023) und The French Writers’ War, 1940–1953 (2014); sie ist Herausgeberin der Reihen ›Culture & Société‹ und der ›Socio-Historical Studies of the Social and Human Sciences‹. Sapiro war u.a. Gastprofessorin an der New York University, in Berkeley, Freiburg i.Br., in Tel Aviv, Mexiko, Laval (Quebec) und Santiago de Compostela. Seit 2015 ist sie Mitglied der Academia Europaea.
Für den Humboldt-Forschungspreis wurde Gisèle Sapiro von Sandra Richter, Direktorin des Deutschen Literaturarchivs Marbach, nominiert. Beide arbeiten seit 2022 gemeinsam an literatursoziologischen Fragestellungen (Entwicklung des literarischen Marktes und der Öffentlichkeit, Bedeutung literarischer Übersetzung für Werk und Autorschaft, Sociology of Ideas), wie sie sich auch im Forschungsprofil des DLA Marbach und des Stuttgart Center for Text Studies abbilden. Der Humboldt-Forschungspreis ermöglicht Gisèle Sapiro einen Forschungsaufenthalt in Deutschland, den sie voraussichtlich ab Frühjahr 2024 u.a. in Berlin, Konstanz, München, Heidelberg, Saarbrücken und Marbach verbringen wird. Während dieses Aufenthalts wird sie sich ihrem Forschungsprojekt ›The Making of World Authorship‹ widmen.
Link Forschung DLA: https://www.dla-marbach.de/forschung/forschungsprojekte/
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