»Die Erfindung von Paris« (13. Juni 2018 bis 31. März 2019)
»Es geht der Ausstellung ... um die Erfahrung einer Großstadt, die aus der immer wiederholten Begegnung mit Menschen und Gebäuden erwächst ... . Schon deshalb ist es eine hübsche Idee der Kuratorinnen Susanna Brogi und Ellen Strittmatter, die einzelnen Stationen, gewidmet jeweils einem Paris-Besucher und seinen Hinterlassenschaften, mit Etiketten zu versehen, die der Welt des Laufens entnommen sind, aber jeweils Spezifika des Blicks und der künstlerischen Gestaltung anklingen lassen: ›Verirren‹ heißt das bei Walter Benjamin, ›Spazieren‹ bei Franz Hessel, ›Ausschwärmen‹ bei seiner Frau Helen und ›Weiterziehen‹ bei Joseph Roth.« FAZ, Tilman Spreckelsen
»Paris kann man als Besucher eigentlich nur als Palimpsest erfahren, als hundertfach erzählte, immer neu überschriebene Stadtfläche. Die Ausstellung versucht eine Art Stadtarchäologie in Text und Bild. Wer hat mit welchen Texten welche Fundamente gelegt? Wer hat durch seine Werke welche Spuren und Pfade durch die Stadt gezogen?« Süddeutsche Zeitung, Alex Rühle
»So viel Großstadt war auf der Schillerhöhe selten. In den visionären Katakomben des Literaturmuseums der Moderne haben die Ausstellungsgestalter des Berliner Büros Merz Schneisen und Sichtachsen geschlagen wie einst der Stadtplaner Haussmann in das Gewinkel der Stadt.« Stuttgarter Zeitung, Stefan Kister
»Aus der überwältigenden Fülle der Paris-Bezüge deutschsprachiger Autoren im Marbacher Archiv (und mit Leihgaben) haben Ellen Strittmatter und Susanna Brogi eine Stadtreise der besonderen Art im Literaturmuseum der Moderne eingerichtet. Mit dem ›Stadtplan‹ in der Hand kann man sich auf den sternförmig angelegten ›Straßen‹, die von lichtdurchlässigen hängenden Wänden begrenzt werden, von Vitrine zu Vitrine treiben lassen.« Südwest Presse, Bettina Wieselmann
»Bei Benjamins unvollendet gebliebenem Werk über die Pariser ‚Passagen’ korrespondieren Textausschnitte mit den Bildern von Germaine Krull, als Fotografin eine Pionierin des neuen Sehens. Immer wieder, bis hin zu Peter Handke und Barbara Klemm oder Heinz Czechowski und Roger Melis (auch die DDR blieb nicht unberührt von der Anziehungskraft der Stadt an der Seine) treten Text und Fotografie als ‚Bilderpaare’ auf. Beide, Schriftsteller wie Fotograf, erschaffen Bilder.« Die Rheinpfalz, Dagmar Gilcher
»Beständig bleibt nur der Glaube an die Freiheit und die Lust auf das Leben - dafür steht Paris noch immer. Diesen Geist verdeutlichen am Ende der Ausstellung Fotografien aus dem Jahr 2015. Sie zeigen die Solidaritätsdemonstrationen nach den Anschlägen gegen ‚Charlie Hebdo’ und einen jüdischen Supermarkt. Auf Terror antwortete Paris mit trotziger Beharrlichkeit. Ein Anklang des alten Chansons von 1939, geschrieben angesichts des heraufziehenden Zweiten Weltkriegs: ‚Paris sera toujours Paris.« Deutschlandfunk Kultur, Alexander Moritz
»Aber die Kapitale der Revolution, des alten Kolonialreichs und der Exilanten barg unendlich viele Anregungen. Der Besucher dieser Ausstellung mache es am besten ebenso wie der junge Mann, der auf dem Foto von Roger Melis als Double der grauenvollen Chimären, auf dem Turm von Nôtre Dame, hinunterblickt in das Gewirr der Boulevards: entspannt bleiben und den Überblick behalten.« Deutschlandfunk, Christian Gampert
»Grandios ergänzt wird die überbordende und sehenswerte Ausstellung durch Fotografien, die für sich stehen - von Barbara Klemm, Georg Stefan Troller oder Roger Melis. Porträts von einfachen Leuten, von Reichen und Schönen. Dazu wunderbare Stadtansichten.« SWR 2, Karin Gramling
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