»Reisen. Fotos von unterwegs« (15. Mai bis 5. Oktober 2014)
»Die Faszination der Fremde dokumentieren, die Erinnerung wachhalten, das besondere Motiv fixieren – bei diesem Motiv-Cocktail ist der Künstler ein Mensch wie jedermann. Dies bezeugt aufs Schönste eine Ausstellung des Deutschen Literaturarchivs in Marbach, die gerade zu Ferienbeginn von besonderem Reiz ist.« Kölner Stadt-Anzeiger (Martin Oehlen)
»Wann sind einem Schriftsteller Sprach-Bilder nicht genug? Ändert sich sein Fokus, wenn er zur Kamera greift? Das Marbacher Literaturmuseum widmet sich in einer faszinierenden Schau der Reisefotografie. ...Die Ausstellung erzähle die Geschichte der Fotografie und des Reisens und der Lichtschreiberei, sagt Museumschefin Heike Gfrereis. Sie verspricht nicht zu viel. Mit Harry Graf Kessler beginnt der Trip: Der junge Adlige konnte es sich 1892 leisten, einmal rund um den Globus zu reisen. Rund sind auch die Fotos, die er mit einer Kodak 2 machte. Und die ganze Welt passte damals noch in vier große Alben. Das Prinzip des Erdenkreises macht sich die Ausstellung formal zunutze. In den Räumen laufen Fotos, in chronologischer Reihung, wie ein Filmstreifen rings um die Wände. Rilke in Russland, Hesse in Hinterindien, Schnitzler in den Bergen, Hasenclever in der Wüste. Saigon, Leningrad, Paris, Korfu, Mallorca, Locarno, Oslo, New York, Fuji, was für eine Route. In runden Vitrinen werden zudem ästhetische und thematische Schwerpunkte behandelt: motivische Inseln. ›Die Fotos von unterwegs‹ zeigen, wie sich das Reisen im 20. Jahrhundert vom Privileg zum Massenphänomen weitete. Wie das Exotische aufhörte, fremd zu sein. Wie die Welt immer kleiner wurde. Sie zeigen, wie Schriftsteller ihren Horizont erweiterten - das Motiv des endlosen Horizonts zieht sich durch die Schau. Erzählt wird auch vom Reisen ohne Wiederkehr: ins Exil, in den Krieg.« Schwäbisches Tagblatt (Magdi Aboul-Kheir)
»Es ist der umfangreichste, schwerste und bilderreichste Katalog in der Geschichte des Marbacher Literaturmuseums der Moderne. Mit gutem Grund. ›Reisen – Fotos von unterwegs‹ ist sein Titel. Auf mehr als 500 Seiten versammelt dieser Katalog Fotografien, die Schriftsteller fern der Heimat aufnahmen – Bilder, die weiter reichen, den Augenblick unmittelbarer einfangen, ein dichtes Panorama der Zeiten und ihres Wandels auf vielen Ebenen ausbreiten. Die Ausstellung, die an diesem Freitag im Literaturmuseum der Moderne eröffnet, führt noch tiefer hinein, in dieses Labyrinth der Augenblicke.« Stuttgarter Nachrichten (Thomas Morawitzky)
»Die Ausstellung ›Reisen. Fotos von unterwegs‹ ist ein einziges, beeindruckendes Album mit Fotografien aus den in Marbach versammelten Dichter-Nachlässen, chronologisch geordnet. Es beginnt 1911 und endet 2013, bereichert durch kurze, kluge Textbeiträge. In das etwa 50 Seiten umfassende Verzeichnis der Dichterinnen und Dichter und ihren jeweiligen Fotografien fügen sich Notizen von Autorinnen und Autoren wie Annette Pehnt, Michael Köhlmeier, Judith Schalansky u.a. ein, die sich alle zu lesen lohnen. Das Vorwort von Heike Gfrereis, die Betrachtung über Reisen und Fotografieren von Freddy Langer und die abschließenden Bemerkungen von Frank Druffner über Marbach als Reiseziel bilden dabei den geistreichen Rahmen. Ausstellung und Katalog sind Vergnügen und intelligente Spielerei, sie sind widerborstig und machen nachdenklich, sie sind auf hohem Niveau ein mit prägnanten Anmerkungen angereichertes Daumenkino, an dem man sich schneiden kann.« Infobrief der Buchhandlung zum Wetzstein (Susanne Bader)
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