»German fever. Beckett in Deutschland« (8. November 2017 bis 14. Oktober 2018)
»Die Entdeckung von Becketts deutschen Reisetagebüchern, die im britischen Reading verwahrt werden, sorgte vor drei Jahrzehnten für eine Sensation, doch waren bislang daraus nur spärliche Kostproben zu lesen. Hinter der Marbacher Vitrine sind als Leihgaben die aufgeklappten Seiten zweier Exemplare zu sehen ... In der chronologischen Reihenfolge mehrgliedrig installierter Vitrinen bietet die von Ellen Strittmatter und Kollegen kuratierte Ausstellung dafür neue Einblicke in den materialen Entstehungsprozess von Becketts Werk und in die von deutschen Erfahrungen gesättigte Vorschule seiner Ästhetik.« Süddeutsche Zeitung, Volker Breidecker
»Peggy, die Tochter von Becketts Künstleronkel, darf als eigentlicher Auslöser für Becketts gesteigertes Interesse an Deutschland vermutet werden, so suggeriert es eine kleine, feine Kabinettsausstellung im Literaturmuseum der Moderne in Marbach. ›German fever‹ nimmt Becketts Beziehung zu und seine Rezeption in Deutschland in den Blick und dabei auch den Enthusiasmus, mit dem Beckett den Teutonen begegnet. Die deutsche Sprache bringt der aus Irland stammende und später in Paris lebende Schriftsteller sich autodidaktisch bei. ... Highlight der Schau, die Becketts Verhältnis zu Deutschland auch im Spiegel seiner Arbeitsbeziehungen mit dem Suhrkamp-Verlag, seiner Inszenierungen am Berliner Schillertheater und seiner Fernsehstücke für den Süddeutschen Rundfunk zeigt, sind die großformatigen ›German Diaries‹.« Die Welt, Marc Reichwein
»Eindrucksvoll macht der Aufriss der Ausstellung sichtbar, welche Masse an Wissen und Kulturgut in dem Beckett’schen Reduktions- und Fragmentierungsapparat zerschrotet wird.« Stuttgarter Zeitung, Stefan Kister
»Diese Tagebücher in DIN-A3-Format sind ein Herzstück der Sonderausstellung des Deutschen Literaturarchivs Marbach, die von heute an im Literaturmuseum der Moderne gezeigt wird. ... Ein wesentlicher Teil der 150 Exponate stammt aus dem in Marbach vorhandenen Suhrkamp-Archiv, und so gilt auch ein Kapitel dem besonderen Verhältnis des Autors zum Suhrkamp-Verlag.« Ludwigsburger Kreiszeitung, Dietholf Zerweck
»Man sieht in Marbach einen Sprach- und Kunstversessenen bei der Arbeit und einen vorurteilslos neugierigen, für alle, gerade die performativen, Kunstformen offenen Schriftsteller. Und man kann ein Ergebnis dieser Arbeit auf dem Bildschirm bei der Wiedergabe seiner ›Endspiel‹-Inszenierung verfolgen. ... Siegfried Unseld schrieb Anfang der 1970er-Jahre an Uwe Johnson: ›Beckett ist für mich als Mensch wie als Autor vorbildlich und vollkommen.‹ Man ist geneigt, ihm zu glauben. « Badische Zeitung, Bettina Schulte
»Doch auch ohne solche Vertiefungen lohnt sich der Weg ins Marbacher Literaturmuseum ungemein. Zeigt die Ausstellung ›German Fever. Beckett in Deutschland‹ ihren Besuchern doch nicht nur einen in seinen frühen Dreißigerjahren (und anders als später) höchst mitteilsamen Samuel Beckett, sondern darüber hinaus in den Reisetagebüchern auch eine Perspektive auf das NS-Deutschland, wie man sie sonst selten erfährt.« Die Tagespost, Ingo Langner
»Beckett (1906-1989), Literaturnobelpreisträger 1969, und Deutschland? Das war, wie die Schau in fünf Kapiteln mit 150 Exponaten deutlich macht, eine in mehreren Etappen intensive Beziehung. Und am Anfang stand die Liebe.« Reutlinger General-Anzeiger, Thomas Milz
»Die Ausstellung vermittelt Becketts Deutschland und Becketts kulturgeschichtliche Bedeutung auf sehr eindrückliche Weise anhand zahlreicher Dokumente; besonders hervorzuheben Becketts Bekanntschaft 1953 mit Peter Suhrkamp und später mit Siegfried Unseld (die Verbindung mit dem Suhrkamp Verlag blieb bis zu Becketts Tod 1989). Becketts Erfolgsgeschichte in Deutschland ist ohne diese Verbindung wohl nicht denkbar.« Blog der Beckett-Gesellschaft, Günther Görgen
»Eine Ausstellung im Literaturmuseum der Moderne in Marbach zeigt, dass die vielleicht wesentlichsten Impulse für sein Denken und Schaffen deutschen Ursprungs sind: German fever.« Kulturblog Rainer Zerbst
»Man kann in dieser Ausstellung nicht nur philologisch die Arbeitsschritte des manisch schreibenden Beckett überprüfen. In einem großen, forumartigen Raum ist auch Becketts Berliner ›Endspiel‹-Inszenierung von 1967 auf Leinwand zu sehen. Und man ist überrascht, wie wenig formalistisch die Schauspieler da zu Werke gehen. Beckett ließ ihnen durchaus ihren Raum.« SWR2 Kulturthema. Christian Gampert
»The ›German Fever. Beckett in Germany‹ exhibition explores his observations, and also looks at how Germany remained a subtle presence in his work for years afterwards.« University of Reading press release
»Das Literaturmuseum reflektiert nicht nur Becketts Besuch im Dritten Reich, es erzählt auch die Beziehung des irischen Autors zu Deutschland über den Zweiten Weltkrieg hinaus. Siegfried Unseld verstand, ihn bald an Suhrkamp zu binden. Eskapaden wie etwa empörte Briefe wegen eines Übersetzer-Wechsels stand man im Verlag mit der nötigen Gelassenheit durch. So blieb die Verbindung Becketts zu Deutschland bis zu seinem Tod lebendig.« Südkurier, Johannes Bruggaier
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